Ein Lebenszeichen aus Kopenhagen


Die USA haben den ersten Schritt gemacht. Im Falle eines umfassenden Abkommens will sich Amerika an der Finanzierung von Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Höhe von 100 Mrd. US-Dollar ab 2020 jährlich beteiligen, so Außenministerin Hillary Clinton auf einer Pressekonferenz. Es könnte ein wichtiger Schritt zu einem abschließenden Klima-Deal sein. Es könnte jedoch auch sein, dass dieser Schritt zu spät kommt.
China hatte zuvor am Donnerstagmorgen erklärt, es werde kein Abkommen in Kopenhagen geben. Durch die Bewegung der Amerikaner könnte nun die letzte Chance ergriffen worden sein, das Ruder noch zu drehen.
Für die EU ist es wichtig, sich nun ebenfalls zu bewegen. Ein klares Bekenntnis zum 30%-Reduktionsziel und das Angebot ab 2020 rund 30 Mrd. Euro jährlich für die Klimafinanzierung bereitzustellen könnte ein wichtiges Element für einen erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen am Freitagabend sein.Einmal mehr hat der Präsident der Malediven gestern aufgezeichnet, um was es bei den Verhandlungen tatsächlich geht: Sein Land wolle kein Geld. Seine Einwohner möchten nur ihre Lebensgrundlage nicht verlieren. Die weltweite Verantwortung für das Überleben vieler Menschen in unterschiedlichen Gegenden der Welt sollte in den letzten 48 Stunden der Konferenz noch einmal betont werden. Zu leicht wird sie wahrend der Verhandlungen um Zahlen und Regeln vergessen.


Jo Leinen,Leiter der EP-Delegation in KOPENHAGEN

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